Wer kennt den Film «Und täglich grüsst das Murmeltier» nicht? Im genannten Film soll der Wettervorhersager Phil Connors (Bill Murray), am Tag des Murmeltiers von diesem in den Vereinigten Staaten und Kanada kulturellen Ereignis berichten.
Der Groundhog Day, wie der Tag auch genannt wird, findet alljährlich am 2. Februar statt. Phil Connors Motivation für diese Berichterstattung hält sich allerdings stark in Grenzen!
Täglich grüsst das Murmeltier kennen wir alle nur zu gut seit dem März 2020, als der erste Lockdown ausgerufen wurde. «Bleiben Sie zu Hause» war die Anweisung, «zum Schutz für sich und aller Mitmenschen.»
Ein Jahr später grüsst das Murmeltier wieder. Wieder befinden wir uns im Lockdown. Wieder sind viele Freizeiteinrichtungen und alles, was Spass bereitet, geschlossen. Täglich klingelt der Wecker, wir gehen zur Arbeit (Homeoffice), die Jungen gehen zur Schule, wir kommen nach Hause und gehen Schlafen. Wo bleibt der Ausgleich zum Alltag, zur Arbeit und zur Schule? Wo sind all die Ventile und Möglichkeiten, Dampf abzulassen und den persönlichen Ausgleich zu schaffen?
Als begeisterter Mannschaftssportler, der mit vollem Fokus und Leidenschaft Unihockey lebt, versuche ich mich mit Alternativen fit zu halten. Von Jogging Runden über Workouts zu Kraft- und Stabilisationsübungen. Einfach fällt das nicht! Es fehlen die Teamkollegen, welche motivieren, das gemeinsame Arbeiten auf ein Ziel und das WIR! Je länger es dauert, desto schwieriger ist es die tägliche Motivation aufrechtzuerhalten.
Als Trainer der U16 Junioren beim Team Aarau bin ich in der komfortablen Lage, trotz Lockdown 2x in der Woche Trainings zu leiten. Und somit ein wenig «Normalität» aufrechtzuerhalten. Für unsere Junioren ist die Situation genauso belastend wie für die Erwachsenen. Klar, sie dürfen immerhin trainieren. Ohne Ernstkämpfe und Ziele ist es aber auch für die Junioren schwierig, motiviert zu arbeiten. Die Trainings sind freiwillig, trotzdem sind sie gut besucht. Warum? Weil auch die jungen Erwachsenen Ausgleich zur Schule und zum Alltag suchen. Viele sind froh, Ihre Mitspieler zu sehen, sich auszutauschen, einander Streiche zu spielen und ihrem Hobby nachzugehen. Als Trainer ist eine solche Situation einerseits fordernd und andererseits schwierig. Auf der einen Seite steht der Ausbildungsauftrag, die Junioren für die nächsten höheren Aufgaben vorzubereiten, auf der anderen Seite ist es schwierig, ohne Ernstkämpfe und Perspektive die Motivation im Team hochzuhalten.
So liegt es am Ende des Tages an jedem einzelnen, sich und andere zu motivieren oder sich selbst motivieren zu lassen.